„Nach dem Zweiten Weltkrieg prangerten westdeutsche Linke Margarete Buber-Neumann als von den USA gekaufte Lügnerin an. Sie wollten nicht glauben, dass sie vor ihrer fünfjährigen Haft im KZ Ravensbrück auch den sowjetischen Gulag überlebt hatte.
Mit ihrem zweiten Ehemann, dem KPD-Funktionär Heinz Neumann, verschlug es die glühende Kommunistin Margarete Buber-Neumann auf der Flucht vor den Nazis 1936 nach Moskau. Stalins Säuberungswahn traf auch sie. Ihr Ehemann verschwand spurlos, sie selbst wurde zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt.
Nach Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts lieferten die Sowjets sie 1940 an Hitler-Deutschland aus, wo sie als „Politische“ ins KZ kam. Die Freundschaft zu Kafkas einstiger Gefährtin Milena Jesenká half ihr dort zu überleben.
Nach ihrer Abkehr vom Kommunismus sorgte Margarete Buber-Neumann 1949 mit ihrem Erinnerungsbuch „Als Gefangene bei Stalin und Hitler“ für weltweites Aufsehen. Trotz aller Anfeindungen führte sie ihren Kampf gegen den realexistierenden Sozialismus weiter – bis sie 1989, drei Tage vor dem Fall der Berliner Mauer, starb.“ (WDR, Christoph Vormweg, Ronald Feisel)
Sie können die Sendung, die am 6.11.2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.