Deutschlandfunk „Freistil“: „Die Frau in Schwarz – Die Chansonnière Barbara“
„Sie sang von Liebe, Liebeskummer, Einsamkeit und Verlust: Die jüdisch-französische Chansonsängerin Barbara wurde zur Identifikationsfigur eines Millionenpublikums, das sie bis heute verehrt.
Barbara, eigentlich Monique Serf, zählte neben Jaques Brel und Georges Brassens zu den ganz Großen des Chansons der Nachkriegszeit. Auch nach ihrem Tod werden ihre Lieder weiterhin gesungen und sie inspiriert junge Künstler weltweit. Ihrer melancholischen, sehr persönlichen Lied-Poesie, ihrem ungewöhnlichen Altruismus und sozialen Engagement liegen jedoch zwei traumatische Kindheitserlebnisse zugrunde.
Erst spät war sie bereit, ausführlicher darüber zu sprechen: ihr Leben im Versteck als jüdisches Kind während des Zweiten Weltkriegs und ihre belastete Beziehung zu ihrem Vater, der sie sexuell missbrauchte.
Vor 25 Jahren, am 24. November 1997, ist Barbara gestorben.“
(Deutschlandfunk, Jean-Claude Kuner)
Sie können die Sendung, die am 13.11.2022 im Deutschlandfunk lief, über die Seite des Senders nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR Zeitzeichen zu Barbara
„„Ich frage mich, wie Barbara zwei Stunden am Stück singen konnte – irgendwann kommt unweigerlich der Moment, in dem einem das Herz bricht.“ Gérard Depardieu, der selbst eine CD mit Chansons der Sängerin Barbara aufgenommen hat, gehört zu ihren vielen glühenden Fans.
Monique Serf, wie sie eigentlich hieß, wurde 1930 als Kind einer jüdischen Familie in Paris geboren und musste sich mit ihren Eltern vor den Nazis verstecken. Nach dem Krieg begann sie, als Sängerin auf Pariser Kleinkunstbühnen aufzutreten, zunächst mit Liedern von George Brassens oder Jacques Brel.
Doch erst mit ihren eigenen Chansons, herzzerreißend melancholischen Liedern über Liebe und Tod, gelang ihr Mitte der 60er Jahre der große Durchbruch. 1964 war Barbara zu einem Gastspiel nach Göttingen eingeladen worden. Mit sehr gemischten Gefühlen reiste sie an, und war dann von dem herzlichen Empfang so berührt, dass sie das Chanson „Göttingen“ schrieb.
Es wurde zur Hymne der Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich.“
(WDR, Christiane Kopka, Michael Rüger)
Sie können die Sendung, die am 27.11.2017 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.