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Open-Access-Veröffentlichungen von Münsteraner Wissenschaftler*innen: Romanistik

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Die Anthropologisierung des Ökonomischen in spanischen Komödien, 1762–1805: Vom vir oeconomicus bis zur femina profusa

Beat­rice Schuchardt
https://www.iberoamericana-vervuert.es/FichaLibro.aspx?P1=201232
https://doi.org/10.31819/9783968692630 (direkt zur PDF-Datei)

Die Poli­tis­che Ökonomie des europäis­chen 18. Jahrhun­derts erk­lärt das Wirtschaften zur men­schlichen Grundbe­din­gung. Dieses Phänomen fasst die vor­liegende Studie unter dem Begriff der ‚Anthro­pol­o­gisierung des Ökonomis­chen‘ und unter­sucht, wie sich Trak­tate spanis­ch­er Refor­mökonomen des aus­ge­hen­den 18. Jahrhun­derts in sen­ti­men­tal­en Wirtschaft­skomö­di­en der Spä­taufk­lärung nieder­schla­gen. Die an der Schnittstelle zwis­chen Literatur‑, Kul­tur­wis­senschaften und ökonomis­ch­er The­o­riegeschichte verortete Unter­suchung bietet erst­mals seit Schum­peter einen auf aktuellen Forschun­gen basieren­den deutschsprachi­gen Überblick über die Strö­mungen wirtschaftlichen Denkens im aufk­lärerischen Spanien und ihren Vor­läufern. Dabei stellt sie auf den Ebe­nen Wirtschafts- und The­ater­reform Bezüge zu Entwick­lun­gen in Frankre­ich, Eng­land und Deutsch­land her. Aus­ge­hend von der Erken­nt­nis, dass, wenn vom ökonomis­chen Men­schen (homo oeco­nom­i­cus) die Rede ist, meist der ökonomis­che Mann (vir oeco­nom­i­cus) gemeint ist, entwick­elt sie ein begrif­flich­es Instru­men­tar­i­um zur Analyse der wiederkehren­den ökonomis­chen Fig­uren­typen des spanis­chen Reformthe­aters. Indem sie Komö­di­en aus dem Zeitraum zwis­chen 1762 bis 1805 unter­sucht, dif­feren­ziert sie geschlechtsspez­i­fis­che Verkör­pe­run­gen guten und schlecht­en Wirtschaftens in Han­del, Indus­trie und Agrar­wirtschaft aus, die vom vir oeco­nom­i­cus bis zur fem­i­na pro­fusa reichen. Ein beson­deres Augen­merk richtet die Studie neben den Trans­fer­prozessen zwis­chen ökonomis­chem und the­atralem Diskurs auf den aufkeimenden Lib­er­al­is­mus sowie auf eine für Spanien spez­i­fis­che Rück­bindung des Ökonomis­chen an das Religiöse. Für ihren inter­diszi­plinären Charak­ter wurde sie mit dem Förder­preis der Uni­ver­sitäts­ge­sellschaft Mün­ster e.V. aus­geze­ich­net.

„… che il vero vi traspaia come per un velo.” Zur epistemologischen Dimension barocker Ästhetik

Sebas­t­ian Strehlau
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:6–49079638112

Die Lit­er­atur des ital­ienis­chen Barock hat prak­tisch seit ihrem Entste­hen mit hefti­gen Anfein­dun­gen zu kämpfen. Auch die Lit­er­atur­wis­senschaft des 20. Jahrhun­derts bleibt der Lit­er­atur des Barock gegenüber zumeist kri­tisch. Beson­ders wirk­mächtig war hier zweifels­frei das berühmte Urteil Benedet­to Cro­ces, der in sein­er pauschalen Charak­ter­isierung der Epoche „il baroc­co“ als „con­cet­to di [una] par­ti­co­lare for­ma di brut­tez­za“ definierte. Die Unter­suchung möchte ein dif­feren­ziert­eres Bild der barock­en Dich­tung- und Dich­tungs­the­o­rie zeich­nen. Dabei geht sie der Frage nach, inwiefern die geis­tes­geschichtlichen Span­nungsver­hält­nisse der Zeit The­o­rie und Prax­is der Barock­lit­er­atur prä­gen und analysiert dabei ins­beson­dere die epis­te­mol­o­gis­che Dimen­sion der Ästhetik. Im Zen­trum ste­ht dabei eine einge­hende Analyse des bedeu­tend­sten The­o­riew­erks der Epoche, Emmanuele Tesauros Can­noc­chiale Aris­totelico sowie Dich­tung und Selb­st­bild des berühmtesten ital­ienis­chen Barock­dichters Giamm­bat­tista Mari­no.

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