Permalink

0

Aus unseren Neuerwerbungen – Romanistik 2024.3

Lan­guage change in the 20th cen­tu­ry: Explor­ing micro-diachron­ic evo­lu­tions in Romance lan­guages
BuchcoverLan­guage Change in the 20th Cen­tu­ry: Explor­ing micro-diachron­ic evo­lu­tions in Romance lan­guages exam­ines the dis­tinc­tive fea­tures that set the study of the 20th cen­tu­ry apart from pre­ced­ing peri­ods. With a pri­ma­ry focus on Romance lan­guages, includ­ing Span­ish, Ital­ian, French, and Por­tuguese, the book advo­cates for the adop­tion of inno­v­a­tive method­olo­gies to enhance the nuanced retrieval of research data: the use of speaker’s atti­tudes ques­tion­naires, appar­ent time con­struc­tions, and S‑curves. Addi­tion­al­ly, new mate­ri­als are addressed as diachron­ic data sources: mass-media record­ings from radio and TV, col­lo­qui­al con­ver­sa­tions, and soci­olin­guis­tic cor­po­ra. Results focus on the evo­lu­tion of dis­course mark­ers, address terms, as well as on the influ­ence of spe­cif­ic process­es such as col­lo­qui­al­iza­tion or exter­nal mech­a­nisms on the lan­guage changes devel­oped dur­ing this peri­od. In sum, the 20th cen­tu­ry is pre­sent­ed in this book as a new strand in diachron­ic stud­ies, rather than anoth­er time span.
zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

Baude­laire und Paris: Flüchtige Gegen­wart und Phan­tas­magorie
BuchcoverKein ander­er Dichter des 19. Jahrhun­derts ist Paris so eng ver­bun­den wie Charles Baude­laire (1821–1867). Die Haupt­stadt bietet mit Museen, Kun­stausstel­lun­gen, Gale­rien und den Ate­liers der ersten Fotografen neue inspiri­erende Orte des Aus­tausches zwis­chen Lit­er­atur und Kun­st. Bib­lio­theken, Ver­lage sowie die Zeitun­gen beschle­u­ni­gen den Infor­ma­tions­fluss. Eine neue Unüber­sichtlichkeit entste­ht. Bere­its Balzac beklagt die his­torische Flüchtigkeit, die »erschreck­ende Geschwindigkeit« im Wan­del des alten Paris. Im Zweit­en Kaiser­re­ich nehmen die Verän­derun­gen ein uner­hörtes Aus­maß an. Architek­tonis­che Neugestal­tung, ein auf große Verkehrsach­sen aus­gerichtetes Straßen­netz, Umbau des Lou­vre sowie die ersten Weltausstel­lun­gen von 1855 und 1867 repräsen­tieren unter Napoleon III. die impe­ri­ale, mondäne Haupt­stadt Paris. In den Faubourgs und jenen Vierteln, wo Reich­tum und schöne Fas­saden fehlen, treten mit Indus­tri­al­isierung und dichter Bevölkerung Man­gel, extreme Armut, Krim­i­nal­ität und Laster her­vor. In Dau­miers Karika­turen und Baude­laires Lyrik erscheinen prekäre Fig­uren des beschädigten Lebens, der Lumpen­samm­ler und die sich pros­ti­tu­ierende Frau.
Manets Gemälde Die Musik im Garten der Tui­le­rien (1862) zeigt den Schrift­steller Baude­laire als städtis­chen Typus im schwarzen Anzug und mit Zylin­der, nicht als Bohemien. Die urbane Lebenswelt in ihrer kul­turellen Vielfalt ermöglicht, wie Baude­laire betont, »das Gespräch, dieses große, dieses einzige Vergnü­gen eines geisti­gen Wesens«. Der Dichter, wie ihn Manet malt, ste­ht inmit­ten der Öffentlichkeit und ist ihr doch zugle­ich fremd. Baude­laires Gedichte, die Fleurs du mal (1857/1861), verge­gen­wär­ti­gen bedrohliche Szenen des Bewusst­seins, die die Ord­nung städtis­ch­er Topogra­phie über­lagern. Der städtis­che Raum ver­wan­delt sich im Blick des Betra­chters in das Unheim­liche und Mon­ströse der Phan­tas­magorie.
zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

Die Autorin Karin West­er­welle ist Pro­fes­sorin am Roman­is­chen Sem­i­nar der Uni Mün­ster.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.