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Open-Access-Bücher zur Slavistik & Baltistik

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

A History of East Baltic through Language Contact

Antho­ny Jakob
https://doi.org/10.1163/9789004686472

The East Baltic lan­guages are well known for their con­ser­v­a­tive phonol­o­gy as com­pared to oth­er Indo-Euro­pean lan­guages, which has led to a stereo­type that the Balts devel­oped in iso­la­tion with­out much con­tact with oth­er speech com­mu­ni­ties. This book chal­lenges that view, tak­ing a deep dive into the East Baltic lex­i­con and peel­ing away the lay­ers of pre­his­toric bor­row­ings in the process. As well as sig­nif­i­cant con­tact events with known lan­guages, the lex­i­con also reveals evi­dence of con­tact with unat­test­ed lan­guages from which pre­vi­ous pop­u­la­tions must have shift­ed.

Soziolinguistik trifft Korpuslinguistik: Deutsch-polnische und deutsch-tschechische Zweisprachigkeit

Björn Hansen & Anna Zielińs­ka (Hrsg.)
https://doi.org/10.33675/2022–82538591

Die kollek­tive Mono­gra­phie ist ein Beitrag zur empirisch ori­en­tierten Erforschung deutsch-pol­nis­ch­er bzw. ‑tschechis­ch­er Zweis­prachigkeit, der sozio- und kor­puslin­guis­tis­che Per­spek­tiv­en zusam­men­führt. Sie ist im Rah­men des deutsch-pol­nis­chen Pro­jek­ts ‚Lan­guage across gen­er­a­tions: con­tact induced change in mor­phosyn­tax in Ger­man-Pol­ish bilin­gual speech‘ ent­standen. Vorgestellt wird das deutsch-pol­nis­che Kor­pus ‚LangGen­er‘, das Inter­views umfasst, die von Bilin­gualen aus zwei nach Spracher­werb­skri­te­rien definierten Gen­er­a­tio­nen aufgenom­men wur­den.

Das in einem Unter­pro­jekt erstellte deutsch-tschechis­che Kor­pus basiert auf Inter­views mit zwei ver­schiede­nen Migra­tions­grup­pen. Ein kor­puslin­guis­tis­ches Novum ist die Anno­ta­tion von sprach­bi­ographis­chen Fak­ten und von Sprachkon­tak­t­phänome­nen wie Rep­lika­tio­nen. Der Band stellt zudem eine prak­tis­che Anleitung für die Erstel­lung sozi­olin­guis­tis­ch­er Kor­po­ra zur Mehrsprachigkeit dar.

Übersetzungsbewegungen: Zum Verhältnis von Literaturübersetzung und Nation

Lena Sophie Dorn
https://www.doi.org/10.13173/9783447118941

Das Über­set­zen von Lit­er­atur ist ein zen­traler und zu wenig beachteter Teil der europäis­chen Kul­turgeschichte. In dieser Arbeit wird die Kom­mu­nika­tion über die Bedeu­tung und Art von Über­set­zun­gen als gesellschaftliche und ästhetis­che Aushand­lung der Nation disku­tiert. Anhand von reflex­iv­en und kom­men­tieren­den tschechis­chsprachi­gen Tex­ten des 19. Jahrhun­derts wird gezeigt: Lit­er­arische Über­set­zun­gen waren in der Zeit entste­hen­der europäis­ch­er Nation­al­lit­er­a­turen so selb­stver­ständlich wie umstrit­ten, waren zugle­ich poten­tiell bedrohlich und unab­d­ing­bar. Unter anderen Josef Jung­mann, Jakub Malý oder H. G. Schauer tru­gen hier zur Über­set­zungs­de­bat­te bei. In den zunehmenden Ver­flech­tun­gen und Kon­tak­ten wurde das Über­set­zen ein Bestandteil der Kon­struk­tion des Nationalen. Auf der the­o­retis­chen Ebene geht es nicht um eine Über­set­zung, durch die (kul­turelle) Bedeu­tung objek­tiv fix­iert wer­den kön­nte. Vielmehr entwick­elt die Autorin den Begriff der „Über­set­zungs­be­we­gun­gen“, die mit den ästhetis­chen, gesellschaftlichen und epis­temis­chen Hal­tun­gen verzah­nt und verän­der­lich sind und nicht nur in eine Rich­tung weisen, son­dern mitunter para­dox funk­tion­ieren.
Das Ver­hält­nis von Über­set­zung und Nation, das unsere lit­er­arische Kul­tur bis heute prägt, rückt damit ins Ram­p­en­licht. Natio­nen ent­standen nicht vor dem Über­set­zen, son­dern in ihm.

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