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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2024.6

Migra­tionslin­guis­tik: Eine Ein­führung
BuchcoverMit der Zuwan­derung wächst auch die Bedeu­tung der Migra­tionslin­guis­tik, die als inno­v­a­tives Forschungs­feld sprach­liche Aspek­te der Migra­tion inter­diszi­plinär betra­chtet. Dieses Stu­di­en­buch fasst den aktuellen Forschungs­stand kom­pakt zusam­men. Es richtet sich ins­beson­dere an Philolog:innen, aber auch an Vertreter:innen der Bil­dungswis­senschaften.
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Geruch und Glaube in der Lit­er­atur: Selb­st und Natur in deutschsprachi­gen Tex­ten von Brock­es bis Hand­ke
BuchcoverWie wer­den Gerüche der Natur in der deutschsprachi­gen Lit­er­atur insze­niert? Die Studie von Frank Krause arbeit­et den Wan­del dieser wichti­gen Motive anhand lit­er­arisch­er Werke von der Aufk­lärung bis zur Gegen­wart her­aus. Seine Über­sicht über epochen­typ­is­che Spielarten berück­sichtigt namen­hafte Autorin­nen und Autoren der Lit­er­aturgeschichte wie Brock­es, Kleist, Klop­stock, Wieland, Goethe, Eichen­dorff, Hoff­mann, Keller, Hesse, Bobrows­ki und Hand­ke bis hin zu Roth­mann. Dabei schlägt Krause einen span­nen­den Bogen von Brock­es‘ „Balsam=volle[m] Frühlings=Duft“ zu Mar­i­on Poschmanns „Moos-Odem“ und „Harzgeruch“ über der Auto­bahn. Kraus­es Beispiele und Analy­sen bele­gen, dass in der Geschichte von Darstel­lun­gen des Riechens als sinnlich­er Wel­ter­schließung der Glaube an religiöse, meta­ph­ysis­che oder kos­mis­che Kräfte eine zen­trale Rolle spielt.
Zusam­men­fassend hält Krause fest: „Seit der Aufk­lärung insze­niert ein gewichtiger Zweig der deutschsprachi­gen Lit­er­atur das Riechen in der Natur als affek­tiv­en Höhep­unkt sakraler ästhetis­ch­er Erfahrun­gen. Bis zum Sturm und Drang inten­sivieren ein­schlägige Gerüche den sinnlichen Genuss ein­er liebe­sethisch bedeut­samen Natur, deren heilige Düfte in Spä­taufk­lärung und Klas­sik als schwärmerische Illu­sion ent­larvt wer­den. Von der Roman­tik bis zum Expres­sion­is­mus steckt das gläu­bige Riechen in der Natur die Spiel­räume ein­er autonomen poet­is­chen Selb­stak­tu­al­isierung ab, während der Real­is­mus sakrale Atmo­sphären oft iro­nisch insze­niert. Seit der Neuen Sach­lichkeit wit­tern Gläu­bige den Zauber natür­lich­er For­men, deren Eigensinn in men­schlichen Ansprüchen nicht aufge­ht; in der Gegen­wart­slit­er­atur zeigt sich dieser Geruch auch inmit­ten des beschädigten Lebens.“
Mit sein­er Studie schließt Frank Krause eine Lücke in der Lit­er­aturgeschichtss­chrei­bung.
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