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WDR ZeitZeichen zu Anna Seghers

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Net­ty Reil­ing hieß sie, als sie am 19. Novem­ber 1900 in Mainz geboren wurde – später gab sie sich einen anderen Namen: Anna Seghers. Ein Pseu­do­nym, unter dem sie berühmt wurde als eine deutsche Schrift­stel­lerin, die wie kaum eine andere in ihren Werken die Grausamkeit­en des Nation­al­sozial­is­mus the­ma­tisierte. In „Das siebte Kreuz“ sind es die Konzen­tra­tionslager, in „Tran­sit“ die Schick­sale deutsch­er Exi­lanten. Hier hat sie die eige­nen Erfahrun­gen mitver­ar­beit­et.
Als Kom­mu­nistin geri­et sie gle­ich nach der Machtüber­nahme ins Visi­er der Gestapo, musste fliehen und fand schließlich mit ihrer Fam­i­lie Zuflucht in Mexiko. In jed­er Leben­sphase aber war sie poli­tisch aktiv, unbeir­rt in ihrem Ein­satz für ein sozial­is­tis­ches Sys­tem. Deshalb ließ sie sich nach dem Krieg auch in der DDR nieder, hoch geehrt, ein kün­st­lerisches Aushängeschild des Regimes, immer loy­al.
Viele haben ihr zum Vor­wurf gemacht, dass sie ihren Ein­fluss zu sel­ten ein­set­zte, wenn andere Kol­le­gen und Intellek­tuelle unter Druck geri­eten. Aber sie blieb eben eine überzeugte Sozial­istin, auch in ihren Roma­nen und Erzäh­lun­gen. Zwei Jahre vor ihrem Tod 1983 wurde Anna Segehrs die Ehren­bürg­er­schaft ihrer Geburtsstadt Mainz ver­liehen – jen­seits aller poli­tis­chen Dif­feren­zen als Ver­beu­gung vor ein­er großen Schrift­stel­lerin.“
(WDR, Jut­ta Duhm-Heitz­mann, Ronald Feisel)

Sie kön­nen die Sendung, die am 9.11.2020 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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