„„Er gehörte zu denen, die eher Feuer legten als Feuer löschten“, schrieb sein Biograph Dieter Kühn. Oswald von Wolkenstein war Ritter, Dichter, Sänger, Komponist, Diplomat und Burgherr. Sein Leben glich einer spannenden Aneinanderreihung von Abenteuern, in der sich Rückschläge und Erfolge die Waage hielten.
Der Nachwelt ist er heute durch seine phantasievollen Lieder bekannt, die so ganz anders sind als die braven Verse seiner Vorgänger. Derb und frech konnte er reimen, aber auch zart und empfindsam. Kein anderer Sänger des Mittelalters präsentiert uns eine ähnliche Bandbreite der Gefühle.
War er der letzte Minnesänger? Oder einer der ersten, denen es gelang, auf realistische Weise die Schrecken und Sehnsüchte seiner Zeit in Worte zu fassen und feinsinnig zu vertonen?“
(WDR, Maren Gottschalk, Michael Rüger)
Sie können die Sendung, die am 2.8.2020 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.