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Podcasts zu Wolfgang Borchert

Bayern2 radioWissen: „Wolfgang Borchert – Leben und Werk“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Wolf­gang Borchert (1921–1947) – er prägte die Epoche der „Trüm­mer­lit­er­atur“ entschei­dend. Sein berühmtes The­ater­stück „Draußen vor der Tür“ ist ein Klas­sik­er.“ (Bay­ern 2, Michael Reitz)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2020, die zulet­zt am 20.11.2022 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

WDR ZeitZeichen zu Wolfgang Borchert

Logo WDR bei Wikimedia Commons„20. Novem­ber 1947 – Todestag des Schrift­stellers Wolf­gang Borchert
Mit dem Antikriegs-Dra­ma „Draußen vor der Tür“ wird Wolf­gang Borchert, der krank aus dem Krieg zurück­kehrt, ein­er der bedeu­tend­sten Autoren der „Trüm­mer­lit­er­atur“. Einen Tag vor der Urauf­führung stirbt er 1947 in Basel.
Als Wolf­gang Borchert am 20. Mai 1921 geboren wird, ist sein Geburt­sort Ham­burg-Eppen­dorf noch ein Stadt­teil am Rande der Großs­tadt. Sein Vater ist Volkss­chullehrer, seine Mut­ter Mundart-Dich­terin in Ham­burg. Wolf­gang bleibt das einzige Kind, ein kün­st­lerisch begabter Junge, geliebt, ver­wöh­nt und gefördert von seinen kul­tur­in­ter­essierten Eltern. Mit 15 begin­nt er, Gedichte zu schreiben — oft wie im Rausch fünf bis zehn pro Tag.

Als Funker an die Ost­front
Die Machtüber­nahme der Nation­al­sozial­is­ten 1933 ist für den Freigeist Borchert unerträglich: In der HJ hält es ihn nicht lange, den Hit­ler­gruß ver­weigert er. 1937 sieht Borchert Gustaf Gründ­gens in „Ham­let“ und will daraufhin Schaus­piel­er wer­den. Die Eltern hinge­gen überre­den ihn zu ein­er Buch­händler-Lehre, die er wider­willig antritt und später abbricht. Neben­bei nimmt er erfol­gre­ich Schaus­pielun­ter­richt.
1941 bekommt er ein Engage­ment an der Lan­des­bühne Osthannover in Lüneb­urg. Drei Monate später wird er als Sol­dat ein­berufen und kommt als Funker an die Ost­front. Als die Gestapo bei Borchert regimekri­tis­che Briefe find­et, wird er zu ver­schärfter Haft und anschließen­der „Front­be­währung“ verurteilt: Ohne Waffe muss er an den Kämpfen teil­nehmen.

Krank aus dem Krieg zurück nach Ham­burg
Seine Erfahrun­gen im Krieg mit Kälte, Angst, Tod und Verzwei­flung und der Ver­ro­hung und dem Ver­lust jeglichen Glaubens fließen später in seine Kurzgeschicht­en und in das Dra­ma „Draußen vor der Tür“ ein. Kurz vor Ende des Krieges gerät er in franzö­sis­che Gefan­gen­schaft, kann jedoch fliehen und schafft es, sich zu Fuß nach Ham­burg durchzuschla­gen. Als er die Stadt zer­lumpt, abgemagert und krank erre­icht, erken­nt ihn seine Mut­ter kaum wieder.

Zen­traler Vertreter der „Trüm­mer­lit­er­atur“
In den fol­gen­den Monat­en schreibt er, oft mit hohem Fieber, vor allem Erzäh­lun­gen. Scho­nungs- und illu­sion­s­los, teils aber auch humor­voll beleucht­en sie die Kriegs- und Nachkriegszeit. Mit ihrer knap­pen, stakka­to­haften Sprache lassen sie Borchert zum zen­tralen Vertreter der „Trüm­mer­lit­er­atur“ avancieren.
Ange­blich braucht Borchert für sein Dra­ma „Draußen vor der Tür“ nur acht Tage. Eine Adap­tion als Hör­spiel im Feb­ru­ar 1947 kann er nicht hören, weil in seinem Stadt­teil der Strom ges­per­rt ist. Die Urauf­führung als Dra­ma in den Ham­burg­er Kam­mer­spie­len im sel­ben Jahr erlebt er nicht mehr. Er stirbt einen Tag zuvor, am 20. Novem­ber 1947, in einem Kranken­haus in Basel.“ (WDR, Hei­de Soltau, Gesa Rünker)

Sie kön­nen die Sendung, die am 20.11.2022 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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