Die tote Frau als Ikone: Zur Verbindung von Tod, Weiblichkeit und (Heiligen-)Bild bei Fedor Dostoevskij, Vasilij Perov, Ivan Turgenev und Evgenij Bauer
– Dissertation von Valentin Peschanskyi, Wissenschaftler am Münsteraner Institut für Slavistik –
Die zum Reflexionsbild erstarrte Frauenleiche ist ein zentrales Motiv der europäischen Kunst, das sein russisches Kulturspezifikum durch die Verbindung mit der orthodoxen Ikone erhält. Die Studie untersucht die Transformationen lebendiger Frauenfiguren zu toten Bildkörpern und geht deren Funktions- und Bedeutungsvielfalt nach. Die hier betrachteten (Bewegt-)Bilder und Texte stellen den weiblichen Leichnam als (Heiligen-)Bild in vielschichtige ästhetisch produktive Spannungsfelder: zwischen Kult und Kunst, Dies- und Jenseits, Form und Zerfall, Ethik und Ästhetik. Insofern sie dabei auch das Verhältnis von Russland und (West-)Europa sowie zwischen Tradition und sich anbahnender Moderne verhandeln, problematisieren die Werke virulente Fragen der Zeit, Umbrüche und Krisen sowohl ästhetisch-poetologischer als auch religiöser, philosophischer, medialer, ethischer und sozialer Natur.
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Central Europe in Symbolic and Literary Geography
This book contributes to various political debates about Central Europe in terms of its literary-symbolic geography. The author contends that the research about Central Europe must, first of all, be exempted from its mythicisation. The idealisation of a past of monarchical and tolerant coexistence represents a dangerous stereotype to be deconstructed, rather than resurrected. The monograph offers an up-to-date critical view of Central Europe that takes into account various historical, geopolitical, and, above all, cultural-spiritual standpoints.
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