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WDR ZeitZeichen zu Jaques Brel

Logo WDR bei Wikimedia CommonsEine Naturge­walt, ein Getrieben­er: Der Chan­son­nier Jaques Brel

Der bel­gis­che Chan­son­nier Jacques Brel (gestor­ben am 9.10.1978) pack­te die ganz großen Dra­men des Lebens in seine Texte und sang an gegen die Big­ot­terie der Spießer.

Schön ist er nicht ger­ade, dieser schlak­sige Bel­gi­er mit den Pfer­dezäh­nen und dem verk­nautscht­en Gesicht. Doch wenn er auf der Bühne ste­ht und „Ne me quitte pas“ („Ver­lass mich nicht“) singt, dann wird er zum großen Ver­führer. Jacques Brel ist eine Naturge­walt, die das Pub­likum dahin­schmelzen lässt.

Er ver­spricht der Geliebten Perlen aus Regen aus Län­dern, in denen es nie reg­net. Und er will der Schat­ten ihres Hun­des sein. Jacques Brels „Ne me quitte pas“ wird in Frankre­ich immer wieder zum schön­sten „chan­son d’amour“ gekürt. Kein­er singt so ergreifend von Sehn­sucht und Zärtlichkeit, von der Zer­brech­lichkeit der Liebe, der Trauer über den Ver­lust. Aber Brel kann auch ätzend und grob sein, bis­sig, sarkastisch oder bösar­tig. Dabei hält er dem Pub­likum den Spiegel vor.
Er ist ein Getrieben­er, der es nir­gend­wo lange aushielt, der jedes Pro­jekt abbricht, wenn es zu erfol­gre­ich wird. Jacques Brel het­zt rast­los um die Welt, betrügt jede Frau mit ein­er anderen. Diese Inten­sität und Unberechen­barkeit ist es, die er auch auf die Bühne bringt.
Für Brel ist klar: „Entschei­dend ist die Inten­sität eines Lebens, nicht die Dauer eines Lebens.“

Seine größte Sorge ist es, vor sein­er Zeit zu „ver­fried­hofen“. Das hat er geschafft: Brel stirbt am 9. Okto­ber 1978 mit nicht ein­mal 50 Jahren an Lun­genkrebs.

In diesem Zeitze­ichen erzählt Chris­tiane Kop­ka:

  • Wie Jacques Brel mit seinen franzö­sis­chen Chan­sons zum Welt­star wird
  • Dass Brels erste Auftritte katas­trophal ver­laufen
  • Wie er ein­er­seits von Sehn­sucht und Zärtlichkeit singt …
  • … ander­er­seits aber auch bis­sig, sarkastisch oder bösar­tig sein kann
  • Wie seine Filmkar­riere ver­läuft
  • Warum er mit sein­er bürg­er­lichen Herkun­ft hadert

Das sind unsere wichtig­sten Quellen und Inter­view­part­ner:

  • Dr. Jens Ros­teck (Musik­wis­senschaftler und Brel-Bio­graph)
  • Jens Ros­teck: „Brel. Der Mann, der eine Insel war“ (mare Ver­lag, Ham­burg, 2016)
  • Olivi­er Todd: „Jacques Brel – ein Leben. Biogra­phie“ (Achilla Presse, Ham­burg, 1997)

Weit­er­führen­der Link:

  • Götz Als­mann präsen­tiert Kün­stler­per­sön­lichkeit­en

(WDR, Chris­tiane Kop­ka, Redak­tion: Mat­ti Hesse)

Sie kön­nen die Sendung, die am 9.10.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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