In der letzten Zeit sind u.a. diese frei verfügbaren Titel erschienen:
altiu maere heute: Die Nibelungen und ihre Rezeption im 21. Jahrhundert
Elisabeth Lienert, Nine Miedema, Nadine Hufnagel u. a. (Hrsg.)
https://doi.org/10.20378/irb-56316
„Wer braucht schon „Game of Thrones“, wenn er die Nibelungen hat?“ (Richard Kämmerling; WELT online)
Die in diesem Sammelband veröffentlichten Beiträge der Bamberger Tagung vom 9. — 11. November 2017 rücken den Nibelungenstoff und seine vielfältigen Rezeptionen im 21. Jahrhundert in den Fokus. Denn gerade zu Beginn der Jahrtausendwende setzt beinahe zeitgleich mit dem (Wieder-) Beginn der Wormser Nibelungenfestspiele eine bis heute fortdauernde literarische und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Nibelungenstoff ein.
Die Beträge untersuchen die jeweiligen Nibelungenrezeptionen mit ihrem je individuellen Zugriff auf den Nibelungenstoff, wobei Schwerpunkte u.a. auf den spezifischen (Re-) Aktualisierungen bestimmter Thematiken, möglichen politischen oder kommerziellen Instrumentalisierungen sowie auch Aspekten der jeweiligen Gattungs- und Genregebundenheiten bzw. deren Überschreitung liegen.
Das Quellenrepertorium als Archivpublikation: Zur Überlieferungsgeschichte der Werke Rilkes
Laura Marie Pohlmann
https://doi.org/10.46500/83538031
Mit dem Quellenrepertorium der Werke Rilkes als Schnittstelle von Archiv, Forschung und Edition wird erstmals ein systematisches Verzeichnis aller weltweit bekannten und zugänglichen Werkmanuskripte Rilkes vorgestellt.
Mit der Verzeichnung der materiellen Träger aus dem Prozess von Rilkes Werkproduktion liegt eine maßgebliche Grundlage für die textkritische und forschungsbezogene Aufarbeitung des Nachlassmaterials vor.
Die Beschreibung einschlägiger Merkmale der Materialien, die Darstellung der Entstehungszusammenhänge und die Dokumentation von Provenienzen der insgesamt 336 Textzeugen (Einzelgedichte, Werkkomplexe, Sammelhandschriften), die etwa 1.200 Werke dokumentieren, bieten durch ihre Detailfülle zentrale Anknüpfungspunkte für die künftige Rilke-Forschung. Ergänzt wird das Repertorium durch einen umfangreichen Anhang, der u.a. auch Auktionskataloge und Wasserzeichen der von Rilke verwendeten Papiere dokumentiert sowie ein umfangreiches Werkregister liefert, das über 2.000 Einzelwerke Rilkes erfasst. Durch Erstellung und Kommentierung der Werkchronologie, die wesentliche Elemente der Quellen- und Werkprovenienz abbildet, wird zugleich der überlieferungsgeschichtliche Charakter des Quellenrepertoriums als Archivpublikation deutlich gemacht. Der einführende methodische Teil des Buches stellt u.a. konzeptionelle Überlegungen zur Gattung des Quellenrepertoriums als Instrumentarium der archivarischen und bibliographischen Verzeichnung an und erörtert Strategien und Verfahren für die Erarbeitung eines solchen Repertoriums. Durch seine Anschlussfähigkeit für neue Textzeugen kann das Quellenrepertorium der Werke Rilkes als Modell für die Gestaltung zukünftiger Repertorien dienen.
Widerspenstige Hände: Literarische Handdarstellungen und anthropologische Formationen im frühen 20. Jahrhundert
Anatol Heller
https://doi.org/10.5771/9783968218991
In literarischen Texten des frühen 20. Jahrhunderts wird der Gebrauch der Hände zum Problem. Die Studie verfolgt die Topik störrischer, eigenwilliger und dysfunktionaler Hände und verortet sie in den medien‑, technik- und wissensgeschichtlichen Kontexten der Zeit. Vor dem Hintergrund der in Philosophie, Medizin, Anthropologie und Arbeitswissenschaften zirkulierenden Handinteressen wird die ›Produktivität‹ des Darstellungsmodus der Widerspenstigkeit deutlich. Jenseits des althergebrachten Lobs menschlicher Handfertigkeit eröffnet sich in Momenten der Verweigerung und Verwirrung ein kritisches Reflexionspotenzial, das neue Möglichkeitsformen des Handgebrauchs erkundet.
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