„Seine drastischen Balladen von alternden Huren oder untreuen Mädchen haben die Jahrhunderte überdauert. Genau wie seine bildreichen Gedichte von Lästerzungen oder lapidaren Vierzeiler von Galgenbrüdern, die noch heute aus der Mittelalter-Rockkultur dröhnen.
Dabei verschwand François Villon schon mit 32 Jahren spurlos aus der Geschichte. Seine Lyrik mit ihrer direkten unverblümten Sprache faszinierte dagegen im Laufe der Zeit immer mal wieder, bis sie im Zuge der Romantik und des ausgehenden 19. Jahrhunderts neu belebt wurde. Es entstand die Legende vom „Bad Boy“ des 15. Jahrhunderts, vom Gangster mit dem großen Herzen und der kleinen Moral, der in vielen Sprachen zum Vorbild für Liedermacher und Moritatensänger wurde.
Eine Legende, die man ungeniert beklauen oder imitieren konnte …“ (WDR, Sabine Mann, Hildegard Schulte )
Sie können die Sendung, die im Dezember 2018 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR ZeitZeichen: „1463 – Der Dichter François Villon gilt als verschollen“
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14. Juni 2019
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