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WDR Zeitzeichen zum Brand in Shakespeares Globe Theatre in London 1613

Logo WDR bei Wikimedia CommonsThe­ater im 17. Jahrhun­dert ist bunt und deftig. Als bei der Auf­führung eines Shake­speare-Stücks echte Funken sprühen, geht das berühmte „Globe The­atre“ in Flam­men auf.

In Auf­trag gegeben wird der Bau des „Globe The­atres“ von der Schaus­piel­truppe „The Lord Chamberlain’s Men“. Sie ist eine der erfol­gre­ich­sten The­ater­grup­pen in der elis­a­bethanis­chen Zeit. Kein Wun­der: Zu ihr gehört auch der Dra­matik­er und Schaus­piel­er William Shake­speare.

Theater mitten im Vergnügungszentrum

Im Jahr 1599 wird das The­ater im Lon­don­er Stadt­teil Bank­side erbaut – am recht­en Themse-Ufer, mit­ten im ver­rucht­en Vergnü­gungszen­trum. Bis zu 3.000 Men­schen find­en im „Globe The­ater“ Platz – 1.000 von ihnen direkt vor der Bühne. Anders als heute sind das allerd­ings die eher bil­li­gen Plätze. Hier muss das Pub­likum unter offen­em Him­mel ste­hen. Die teur­eren Plätze befind­en sich in den drei über­dacht­en Gale­rien im Rund des The­aters.

Kein Platz im „Globe The­atre“ ist mehr als 20 Meter von der Bühne ent­fer­nt. Zuschauer und Schaus­piel­er erleben sich also in diesem The­aterge­bäude haut­nah.

Gle­ich mehrere The­ater buhlen in Lon­don um die Gun­st des Pub­likums: das „Rose“, das „Swan“, das „For­tune“, das Hope – und eben das „Globe“. Der Bedarf an neuen Stück­en ist enorm, etwa alle zwei Wochen ste­ht ein neues Schaus­piel auf dem Pro­gramm. Allein William Shake­speare wer­den an die vierzig Stücke zugeschrieben: Komö­di­en wie „Viel Lärm um nichts“ oder „Ein Som­mer­nacht­straum“, Tragö­di­en wie „Ham­let“ oder „Mac­beth“, His­to­rien­dra­men wie „Richard III“.

Buntes Treiben vor und auf der Bühne

Anders als in den The­atern heute ist das Pub­likum zu Shake­spear­es Zeit wohl zum großen Teil ziem­lich derb und lär­mend — vor allem auf den bil­li­gen Steh­plätzen vor der Bühne. Die Aufmerk­samkeit viel­er Zuschauer gilt dem Treiben vor der Bühne min­destens eben­so wie dem Spiel auf der Bühne.

Dort gibt es zwar zur dama­li­gen Zeit keine aufwändi­gen Kulis­sen, dafür aber prächtige Kostüme, viel Musik und eine Menge Effek­te, Rauch und Kanonen­don­ner.

Neubau mit Ziegeldach

Eine dieser Kanonen wird dem The­ater allerd­ings am 29. Juni 1613 zum Ver­häng­nis. Bei ein­er Auf­führung von Shake­spear­es „Hein­rich VIII“ fliegen Funken eines Kanonen­schuss­es auf das Stro­hdach des The­aters. Der Brand anschließende zer­stört das „Globe The­ater“. Ver­let­zt wird dabei nie­mand. Schon im Jahr darauf wird das The­ater wieder aufge­baut, dieses Mal mit einem feuer­festen Ziegel­dach.

(WDR, Thomas Mau, David Rother)

Sie kön­nen die Sendung, die 2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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