425 Jahre Universitäts- und Landesbibliothek
Im Wintersemester 2013/14 wird die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) 425 Jahre alt. Wie ist das möglich, schließlich wurde die Universität selbst doch erst 1780 gegründet? Ganz einfach: Die ULB ist eine direkte Nachfolgerin der Bibliothek des Jesuitenkollegs, das sich 1588 in Münster ansiedelte.
Ein Kollegium ohne Kirche sei ihm lieber als ein Kollegium ohne eigene Bibliothek, befand der erste Provinzial Deutschlands, Petrus Canisius. Folgerichtig wuchs die Studien- und Schulbibliothek des Gymnasiums Paulinum, dessen Leitung die Jesuiten übernommen hatten, rasch. Bis zu 10.000 Bände zählte sie. Trotz Bombenverlusten sind davon heute noch gut 1.000 Bücher eindeutig zu identifizieren. Würde ein Jesuit jener Zeit die heutige ULB besuchen, würde er sich gewaltig die Augen reiben: Nichtadlige Frauen, die lesen! Bücher, die ohne Kontrolle verliehen werden! Der Abruf von Informationen weltweit mit einem Mausklick! Denn vor 425 Jahren war der Zugang zu Bibliotheken jedoch eingeschränkt. Zwar finden sich dort durchaus auch Werke, die auf dem "Index librorum prohibitorum", also dem Index der verbotenen Bücher, stehen. Gebraucht werden durften sie allerdings nur zum notwendigen Studium gegnerischer Ansichten.
Mehr zur Geschichte
Vergangenheit und Zukunft, heutige Bedürfnisse und künftige Herausforderungen stellt die ULB in diesem Semester mit verschiedenen Angeboten dar:
Unter dem Titel "Wissen.Bewahren" beleuchtet die ULB Woche für Woche ein Vierteljahrhundert ihrer Geschichte. Im Foyer der Zentralbibliothek am Krummen Timpen sowie im Internet werden repräsentative Einzelwerke oder Teile des Bestandes vorstellt. Darunter befindet sich eine Erstausgabe von Galileo Galilei ebenso wie der Nachlass von Rudolf Schöpper, der mit seinen Karikaturen die Stadtgeschichte Münsters und das allgemeine politische Geschehen im späten 20. Jahrhundert mit spitzer Zeichenfeder begleitete. Schaffen Sie sich einen Überblick durch unsere Wissen.Bewahren-Zeitline.
Über den Sommer hinweg hat die ULB vor dem Hintergrund des eigenen Jubiläums ihre Nutzer gefragt, wie sie sich die Bibliothek in 50 Jahren vorstellen. Mehr dazu in unserer Meldung zum Wettbewerb: Vision gesucht – die ULB in 50 Jahren.
Die kühnsten Ideen werden visualisiert und in Kürze in einer Ausstellung im 1. OG der ULB gezeigt. Hier präsentieren wir nun die drei Preisträger des Wettbewerbs:
Vision 1
Vision 2
Vision 3
Schön und praktisch ist der DIN-A3-Kalender, der ab Anfang Oktober kostenlos in der Zentralbibliothek sowie in den Zweigbibliotheken Medizin und Sozialwissenschaften zu erhalten ist. Hier gibt es auch noch eine Download-Version zum Selberausdrucken.
Jubiläumskalender