Literatur zitieren, Plagiate vermeiden
- Warum ist es wichtig, Literatur richtig zu zitieren?
- Welche Zitierstile gibt es?
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Wenn Sie Inhalte wie Texte, Grafiken, Bilder, Tabellen etc. ohne Angabe der ursprünglichen Quelle verwenden, geben Sie diese - auch wenn es unbeabsichtigt ist - unrechtmäßig als Ihr eigenes Werk aus. Dies bezeichnet man als Plagiarismus, also Diebstahl geistigen Eigentums. Über spezielle Software lässt sich dies leicht aufdecken und kann zur Aberkennung von Leistungen führen. Mehr Informationen zum Konzept „Geistiges Eigentum“ und zu Konsequenzen für das wissenschaftliche Arbeiten finden Sie in unserem Lernvideo Plagiate - (k)ein Problem? sowie im dazugehörigen Skript.
Machen Sie immer kenntlich, woher Ihre verwendeten Materialien stammen und zitieren Sie möglichst nur Quellen, die Sie tatsächlich gelesen haben.
Alle Quellen, die in Ihre wissenschaftliche Arbeit einfließen, sollten zitiert werden (siehe rechtlicher Hintergrund). Andersherum sollten Sie nur Quellen zitieren, die Sie tatsächlich gelesen haben (Grundsatz: Aus erster Hand zitieren). Ausnahme: Sekundärzitate sind erlaubt, wenn die Originalquelle unverhältnismäßig schwierig zu beschaffen ist.
Bevor Sie ein Werk in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zitieren, sollten Sie zudem überprüfen, ob es zitierfähig und zitierwürdig ist.
Die in Ihrer Arbeit verwendeten Zitate sollten von Ihren Leser*innen überprüft werden können (Grundsatz: Überprüfbarkeit). Daher sind nur Quellen zitierfähig, die allgemein zugänglich sind. Dazu gehören Texte, die gedruckt oder online veröffentlicht wurden.
Wenn Sie Zitate nutzen, um damit eine wissenschaftliche Aussage zu belegen, sollten Sie darauf achten, wissenschaftliche, seriöse Quellen anzuführen, die in Ihrer Fach-Community anerkannt sind. Beurteilungskriterien finden Sie im Artikel Suchergebnisse prüfen und bewerten.
Sind bestimmte Quellen (z.B. Twitter-Einträge, Zetitungsartikel) dagegen der Untersuchungsgegenstand Ihrer Arbeit können Sie diese verwenden, auch wenn es sich nicht um wissenschaftliche Quellen handelt. Sie sollten plausibel darlegen, wie und warum Sie die Auswahl so getroffen haben.
Halten Sie sich an die folgenden Grundsätze des Zitierens:
Zitate können in verschiedenen Formaten (Reihenfolge der bibliographischen Daten, Zeichensetzung etc.) erstellt werden. Im deutschsprachigen Raum gibt es keinen Zitierstil, der für alle Fächer gleichermaßen gilt. Fragen Sie also auf jeden Fall Ihre Dozenten, welche Vorschriften Sie einhalten sollen.
Grundsätzlich gibt es zwei Systeme, wie Sie auf die Herkunft eines Zitats hinweisen können:
Merh Informationen bekommen Sie im Lernvideo Zitierregeln sowie im zugehörigen Skript.
Unabhängig vom Zitierstil sollten Sie im Literaturverzeichnis möglichst die folgenden Merkmale pro Dokument angeben:
Beispiele nach DIN 1505 / ISO 690:
Monographie (Buch)
BERGER-GRABNER, Doris: Wissenschaftliches Arbeiten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften : hilfreiche Tipps und praktische Beispiele. 3., aktualisierte und erw. Aufl. Wiesbaden : Springer Gabler, 2016. ISBN 978-3-658-13077-0
Zeitschriftenartikel
LEONARD, Susan Hautaniemi ; DEANE, Glenn D.; GUTMANN, Myron P.: Household and farm transitions in environmental context. In: Population and Environment Nr. 4, Jg. 32 (2011), S. 287-317. ISSN 0199-0039
Weitere Beispiele finden Sie unter dem jeweiligen Zitierstil.
Sollten Sie sich unsicher sein, wie Sie eine bestimmte Publikationsform zitieren können, vergegenwärtigen Sie sich noch einmal den Sinn und Zweck des Zitierens (sichere Identifizierung / mögliche Reproduzierbarkeit). Überlegen Sie sich, welche Informationen Ihr Prüfer benötigt, um Ihre Quellen nachverfolgen zu können.
Auch die Richtlinien der einzelnen Zitierstile können Ihnen weiterhelfen oder Sie orientieren sich an anderen Veröffentlichungen, die dasselbe Werk bereits zitiert haben.
Im Literaturverzeichnis werden abschließend noch einmal alle verwendeten Literaturangaben zusammengeführt.
Erkundigen Sie sich in Ihrem Fachbereich welche Regeln es für die Sortierung der Literaturangaben gibt (z.B. alphabetisch, nach Jahreszahlen, etc.). Evtl. wird das Literaturverzeichnis sogar nach bestimmten Kriterien - z.B. unterschiedliche Dokumenttypen - sortiert.
In der Regel ist es üblich, im Literaturverzeichnis nur die tatsächlich verwendete Literatur aufzulisten. Titel im Literaturverzeichnis, die nicht im Text zitiert werden, nennt man Geisterquellen.
Es gibt viele verschiedene Zitierstile, die die Reihenfolge der Inhalte, die Trennzeichen (Klammer, Komma..) oder auch die Schriftart (fett, kursiv, Kapitälchen) vorgeben. Die anzugebenden Inhalte sind im Wesentlichen gleich.
Übrigens unterstützen Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi oder Zotero diverse Stile. Nach der Auswahl des jeweiligen Stils, werden alle gespeicherten Quellen automatisch formatiert.
Auch über ZoteroBib können Sie sich kostenlos anzeigen lassen, wie Ihr vorliegendes Werk in verschiedenen Zitierstilen bibliographiert wird und Sie können sich eigene Referenzlisten erstellen.
Einige Fachbereiche der Universität Münster geben Empfehlungen zum Zitieren. Fragen Sie aber auch hier auf jeden Fall Ihre Dozenten, welche Vorschriften Sie einhalten sollen.
Ihr Fach war nicht dabei? Um einen passenden Zitierstil zu finden, können Sie sich auch andere Arbeiten aus Ihrem Fachbereich ansehen. Über miami können Sie sich z. B. elektronische Dissertationen nach Einrichtung anzeigen lassen.