Zitationsanalyse
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Eine wichtige Form der Kommunikation in der Wissenschaft ist das Publizieren. Wissenschaftler veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften. Diese Publikationen werden von der Fachwelt wahrgenommen und im besten Fall zitiert und wiederverwertet.
Auskunft darüber gibt die Zitationsanalyse (auch Bibliometrie genannt). Hier werden Wissenschaftler danach bewertet, wieviel sie publiziert haben und wie häufig ihre Publikationen von anderen Wissenschaftlern zitiert wurden. Auch die Publikationsorgane (z.B. Zeitschriften) und Einrichtungen (z.B. Hochschulen) werden so bewertet. Die Zitationsanalyse machen sich Wissenschaft, Politik, Arbeit und Bibliothek zunutze, um Entscheidungen zu treffen, z.B. bei DFG-Anträgen (Deutsche Forschungsgemeinschaft), Vergabe von Drittmitteln, Einstellungsverfahren und dem Erwerb von Zeitschriften.
Mit Hilfe der Zitationsanalyse werden Rankings von Wissenschaftlern, Zeitschriften und Hochschulen erstellt. Durch technologische Vorschauen können Forschungsfronten identifiziert und die Wissenschaft quantitativ evaluiert werden. Manche Wissenschaftler nutzen die Zitationsanalyse, um zu entscheiden, in welcher Zeitschrift sie publizieren wollen. Es sollte einem jedoch bewusst sein, dass auch bei den Spitzenreitern der Zeitschriften (z.B. "Science" und "Nature") nur sehr wenige Autoren sehr häufig zitiert werden und sehr viele Autoren selten bis nie zitiert werden.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, für die Zitationsanalyse Skalen zu erstellen und Werte zu berechnen (z.B. Immediacy Index, Vitality Index, Eigenfaktor...). Für die Berechnungen werden jeweils unterschiedliche Kennzahlen verwendet, die die komplexe Realität der Wissenschaft vereinfacht darstellen sollen. Die Kennzahlen ermöglichen somit einen Vergleich einzelner Publikationen, Zeitschriften oder ganzer Einrichtungen. Es handelt sich dabei aber nur um eine scheinbare Objektivität und ist immer angreifbar.
Die bekanntesten Berechnungsmethoden der Bibliometrie sind der Impact Factor und der Hirsch-Index. Das liegt daran, dass diese beiden Werte leicht zu berechnen sind; mit nur wenigen Kennzahlen. Aufgrund dieser einfachen Darstellung sollten die Ergebnisse aber aus verschiedenen Blickwinkeln interpretiert werden.
Der Impact Factor dient als ein Maß für die Häufigkeit, mit der die Publikationen einer Zeitschrift in einem bestimmten Jahr zitiert worden sind. Alle Zitierungen aus der betreffenden Zeitschrift während der letzten zwei Jahre werden durch die Zahl der Aufsätze dividiert werden, die in diesen zwei Jahren in derselben Zeitschrift erschienen sind.
Da es sich beim Impact Factor um einen Durchschnittswert handelt, kann der Wert durch Ausreißer stark beeinflusst werden. Ein hoher Impact Factor bedeutet also nicht unbedingt, dass alle Aufsätze eines Autors / einer Zeitschrift so häufig zitiert wurden.
Details unter Welche Bedeutung hat der Journal Impact Factor?
Der Hirsch-Index hingegen versucht, sich nicht auf einen Durchschnittswert zu konzentrieren. Er steigt nur, wenn viele Veröffentlichungen eines Autors oder einer Zeitschrift häufig zitiert werden: Anzahl der Publikationen, die mind. h x zitiert wurden. Aber auch die Aussage des h-Index ist begrenzt, da z.B. keine Ausreißer (einmalig besonders häufig zitierte Artikel) berücksichtigt werden.
Für beide vorgestellten Indikatoren der Bibliometrie gilt: Die Qualität eines Artikels, einer Zeitschrift oder Einrichtung kann nicht durch eine vereinfachte quantitative Bewertung durch die Anzahl der Zitationen beurteilt werden. Ungenaue Werte durch Selbstzitierungen können zum einen die Aussage verfälschen, zum anderen sind die Faktoren auch immer von der Größe der jeweiligen Fachcommunity abhängig ist. Zudem werden Publikationen sowohl aus positiven und als auch negativen Gründen zitiert, z.B. weil eine Arbeit besonders gut oder einfach nur neu ist, aber auch bei Kritik, Korrektur oder um die Ergebnisse der Arbeit in Frage zu stellen. Werden mittels der Bibliometrie Hochschulen in Vergleich gesetzt, sind in der Regel Hochschulen mit einem geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt aufgrund der geringeren Zitationsdichte benachteiligt.
Bitte beachten Sie, dass auch Namensänderungen von Zeitschriften, Autoren und Einrichtungen das Ergebnis verfälschen können.
Die folgenden Datenbanken und Nachschlagewerke bieten Ihnen Funktionen zur Zitationsanalyse. Je nachdem welchen Zugang Sie zu den jeweiligen Datenbanken nutzen, können unterschiedliche Ergebnisse herauskommen. Das hängt davon ab, welche Indizes für den jeweiligen Zugang lizenziert wurden. Um ein Aussagekräftiges Ergebniss zu erhalten, muss außerdem bereits die Suchanfrage in den Datenbanken präziese und korrekt sein. Informationen zur Formulierung von komplexen Suchanfragen erhalten sie im LOTSE-Artikel "Thematisch suchen: 4. Wie suche ich?".